Die ersten sächsischen Masken: Beginn der Produktion auf der chinesischen Pilotanlage

XENON Projektleiter Daniel Sycksch (links) und Geschäftsführer Tobias Reissmann (rechts) vor der Pilotanlage.
Es ist ein bisher einzigartiges Projekt – Die Kooperation von Norafin und XENON zur Herstellung von FFP2-Atemschutzmasken aus Sachsen. Die beiden Geschäftsführer André Lang von Norafin aus Mildenau bei Annaberg-Buchholz und Tobias Reissmann von XENON aus Dresden lernten sich durch das futureSAX Alumni Netzwerk kennen und entwickelten die Idee einer gemeinsamen Maskenproduktion in Sachsen. Während XENON die Technologie für die vollautomatisierte Produktionsanlage beisteuerte, wurde durch Norafin der Aufbau der Schutzmasken aus den verschiedenen eigenen Filtervliesen entwickelt. Dieses außergewöhnliche sächsische Kooperationsprojekt ist die Komplettlösung, um den Bedarf an Mund-Nasen-Masken und zertifizierten FFP2-Masken nachhaltig zu decken und im Weltmarkt mitzumischen.
Die Pilotanlage aus dem XENON Werk in Suzhou (China) wurde mittlerweile erfolgreich nach Deutschland gebracht. Vom Flughafen in Frankfurt, wo sie auseinandergelegt und in einzelnen Modulen verpackt ankam, ging die Reise per LKW weiter nach Dresden. Dort wurde sie in den XENON Hallen wieder vollständig montiert und schließlich in Betrieb genommen. Tobias Reissmann zeigt sich erleichtert: „Unser Zeitplan war sehr optimistisch und eng gestrickt. Wir sind froh, dass alles wunderbar funktioniert hat, die Maschine pünktlich und wohlbehalten noch im Mai angekommen ist.“
Erstmals liefen auch die von Norafin hergestellten Vliese als Rohmaterial der Masken über die Anlage. „Die Konfiguration und Anpassung auf unser Vlies verliefen deutlich einfacher als gedacht, so dass bereits nach einem Tag die ersten, als Masken erkennbaren, Muster aus der Maschine kamen“, berichtet André Lang, Geschäftsführer und Vliesstoffexperte von Norafin, stolz.
Das Norafin R&D Team hat in den letzten Wochen über 270 Versuche auf dem eigenen Filterprüfstand gemacht und viele Test in verschiedenen Instituten durchgeführt, um die optimale Kombination von Technologie und Material für das innovative Design der Masken zu finden. Die normalen Entwicklungszeiten wurden um ein Vielfaches unterboten und das Team hat eine sehr hohe Expertise aufgebaut.
Die im Erzgebirge produzierten Vliesstoffe haben einen kurzen Lieferweg nach Dresden. Somit konnte direkt nach der Installation der Maschine mit den ersten Testläufen für die neuen Mund-Nasen-Masken begonnen werden. „Eine leichte Maske mit gutem Tragekomfort, das ist unser Anspruch“ so André Lang. „Unsere neue Maske Nora LIGHT wiegt 3 Gramm, das entspricht dem Gewicht eines 2 Cent Stückes. Sie fühlt sich gut auf der Haut an und der integrierte Nasenclip ermöglicht eine hervorragende Anpassung an die Nasen- und Gesichtskonturen. Die Maske Nora LIGHT ist ab sofort erhältlich, zum einen über den Kontakt zum Norafin Vertriebsteam, aber auch im Onlineshop für Endverbraucher.“

Äußerlich kaum von der Nora LIGHT zu unterscheiden: Die FFP2-Atemnschutzmaske Nora F im Flat Fold Design
Besonders stolz ist das Kooperationsteam auf eine weitere Innovation – die zukünftige Maske Nora F. Sie besteht aus mehreren Funktionsschichten und soll gemäß den FFP2 Anforderungen zertifiziert werden. Diese werden nach wie vor im medizinischen Bereich dringend benötigt. Bei dieser Schutzmaske ist die Sicherheit des Trägers von höchster Priorität.
Die ersten 50 produzierten Exemplare wurden an ein Prüfinstitut gesendet, um schnellstmöglich eine CE-Zertifizierung nach DIN EN 149 zu erhalten. Nach Angaben des Institutes wird dies 6-8 Wochen beanspruchen, bei anderen werden momentan Bearbeitungszeiten mit 3 Monaten prognostiziert.
Die Produktion ist erfolgreich angelaufen und die Masken werden vollautomatsch einzeln und rein verpackt. „Parallel zur Inbetriebnahme der Pilotanlage aus China haben wir diese weiterentwickelt und verbessert, wodurch wir in der Lage sind eine noch zuverlässigere, schnellere und effizientere Serienanlage – Made in Saxony – herstellen zu können“, erläutert XENON Projektleiter Daniel Sycksch.
„Das Gute an dieser sächsischen Zusammenarbeit: jeder ist dem anderen Mal eine Nasenlänge voraus - wir lernen alle täglich dazu und motivieren uns damit gegenseitig“, sagt Sycksch.